Die typische Passivhaus Gebäudeform

Grundsätzlich gilt beim Passivhaus: Je kompakter desto effizienter

Bei der Gebäudeform für ein Passivhaus gilt: Je kompakter die Bauweise, desto effizienter funktioniert die passive Energiegewinnung. Hierbei ist es unbedingt notwendig, das Verhältnis von beheizbaren Innenräumen und den Wärme abstrahlenden Außenflächen des Hauses zu beachten. Die Kompaktheit eines Passivhauses wird in der Regel als Verhältnis zwischen Außenhülle (A) und Innenraumvolumen (V) ausgedrückt. Man bezeichnet dies auch als das A/V-Verhältnis. Je höher das A/V-Verhältnis, desto höher ist die Wärmeabgabe nach außen. Hieraus ist zu erkennen, dass je geringer das A/V-Verhältnis ist, desto effizienter ist die passive Energiegewinnung des Passivhauses.

Die Kompaktheit beziehungsweise das A/V-Verhältnis hat nichts mit der tatsächlichen Größe des Gebäudes zu tun. Auch große Passivhäuser funktionieren einwandfrei, wie man an dem in Ulm stehenden passiven Bürogebäude Energon unschwer erkennen kann. Es muss beim Bau eines Passiv-Großgebäudes, eben so wie bei einem Passiv-Wohnhaus, lediglich auf das Einhalten des A/V-Verhältnisses geachtet werden.

Beim Bau eines Passivhauses hat sich die quadratische Grundform des Hauses in der Vergangenheit als am effektivsten erwiesen. Bei einer abweichenden Bauform muss unter Umständen eine stärkere Abdämmung bestimmter Außenflächen eingeplant werden, um der eventuellen Wärmeableitung entgegen zu wirken. Eine zu verspielte Bauweise, wie beispielsweise Dachvorsprünge mit Erkern oder Gauben stellen für das Passivhaus ungewollte Wärmeableiter dar, welche wiederum verstärkt abgedämmt werden müssen.

Auch die Gebäudeausrichtung ist bei einem Passivhaus ungemein wichtig. Hierbei sollte schon bei der Planung beachtet werden, dass die Gebäudehauptfront nach Süden ausgerichtet wird, um eine ausreichende, solare Energiegewinnung zu gewährleisten. Die richtige Ausrichtung und das Einhalten des A/V-Verhältnisses sind absolut existenziell für die optimale Funktion eines Passivhauses.

Passivhaus Bauweise

Die wichtigsten Merkmale beim Bau eines Passivhauses

Ausschlaggebend beim Bau eines Passivhauses ist zum einen die besondere Isolierung und zum anderen der Einbau der Lüftungsanlage. Hinzu kommt noch die optimale Ausrichtung des Hauses, um eine bestmögliche, passive Wärmegewinnung durch die Sonneneinstrahlung zu gewährleisten. Hierbei sollte beachtet werden, dass die Hauptfassade des Passivhauses generell nach Süden ausgerichtet sein muss.

Die passive Wärme- bzw. Energiegewinnung kann beispielsweise durch eine großflächige, nach Süden ausgerichtete Fensterfront, durch welche die Sonne ausreichend in die Wohnräume scheinen kann, geschehen. Die optimale Wärmedämmung verhindert hierbei die Wärmeableitung nach außen und das integrierte Lüftungssystem versorgt die Bewohner konstant mit warmer (oder im Sommer kühler) Frischluft. Auch die grundlegende Gebäudeform muss beim Bau eines Passivhauses berücksichtigt werden. Je kompakter die Gebäudeform, desto besser funktioniert die passive Energiegewinnung. Hierbei sollte das Verhältnis von beheizbaren Innenräumen zu den Wärme abstrahlenden Außenwänden so gering wie möglich gehalten werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Bau eines Passivhauses ist die sogenannte „Verschattung“. Unter Verschattung versteht man ein Verhindern der optimalen Besonnung durch Schatten werfende Objekte, wie Nachbarhäuser oder umliegende Vegetation. Um eine optimale und ausreichende Besonnung des Hauses zu gewährleisten, muss daher schon bei der Planung eines Passivhauses unbedingt darauf geachtet werden, dass ein ausreichender Abstand zu möglichen Nachbarhäusern und Bäumen besteht.

Für die Planung eines Passivhauses sollte ein kompetenter und erfahrener Architekt beauftragt werden, welcher sich schon vor Baubeginn mit den entsprechenden Haustechnikern berät. Das Konzept des Passivhauses ist keinesfalls eine „neue Erfindung“. Das erste Passivhaus wurde bereits 1991 in Darmstadt erbaut und daher sollte ein kompetenter Architekt für den Hausbau nicht all zu schwer zu finden sein.